Autor  |  Inhalt  |  Leseprobe  |  Herausgeber  |  Christian von Braunschweig

Lange vorbei sind die Zeiten, in denen Männer wie der Herzog von Braunschweig eine tragende Rolle spielten. Doch seit wir in friedlicheren Zeiten leben und unsere Staatsform demokratisch organisiert ist, sind Lebensläufe solcher schillernder Personen wie jene der Söldner zu Beginn des 17. Jahrhunderts nicht mehr als ein Steckenpferd einiger weniger Interessierter - könnte man meinen.
Gerade der junge Herzog aus Wolfenbüttel regt immer wieder die Phantasie an, und das nicht nur zu seiner Zeit, sondern verstärkt seit Schillers Darlegungen zum Dreißigjährigen Krieg 1790 als Gegenstand historiographischer Untersuchungen. Immer wieder widmen sich seither Forscher dem leidenschafttlichen und unruhigen Charakter Christians mit dem Versuch, ein wenig Licht in seine Geschichte zu bringen, zuweilen auf historiographischem, sporadisch auch auf literarischem Gebiet.

Aber leider sind die ablehnenden Stimmen bis heute in der Überzahl, obwohl weder ihre Sicht auf den Braunschweiger noch eine andere zweifelsfrei verifiziert werden konnte, und was nur dem Umstand geschuldet sein kann, daß die Geschichte Christians noch immer lückenbehaftet ist. Bereits in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war man sich darüber bewußt: eine Lebensgeschichte des Tollen Braunschweigers schreiben zu wollen, das würde große Zähigkeit und Ausdauer erfordern. Doch bis auf den heutigen Tag hat es niemand verstanden, eine unvoreingenommene und gleichfalls lückenlose Abhandlung vorzulegen, geschweige denn den Herzog in einem neutralen Licht abzubilden.

Heinrich von Xylanders Buch über das Leben Christians von Braunschweig bereichert die Literatur zum Thema durch seinen neuen Ansatz, die Sozialisation des jungen Christian in die Untersuchung mit einzubeziehen und soll dazu beitragen, auch andere Seiten des Braunschweigers betrachten zu können.

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